Insektensterben: Tönisvorst bald ohne Äpfel? 15. November 201715. November 2017 Tönisvorst. Es gibt immer weniger Insekten in der Region. Diese Beobachtung vieler Gärtner wurde vor Kurzem durch eine international vielbeachtete Auswertung des Entomologischen Vereins Krefeld bestätigt. An zwei Standorten stellten die Insektenforscher einen Rückgang von bis zu 80 Prozent der Insektenmasse fest. Ein wichtiges Thema also: Deswegen lädt der Ortsverband Tönisvorst von Bündnis 90/Die Grünen für den 7. Dezember um 19 Uhr zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion ins Haus Vorst, Kuhstraße 4, ein. Der Eintritt ist kostenlos. Die Gründe für den Rückgang der Insekten sind vielfältig: So sind private Gärten und Vorgärten wichtiger Rückzugsraum für viele Insektenarten. Der Trend zu „versteinerten“ und zubetonierten privaten Grünflächen führt zu einer Verringerung des Lebensraums. Wesentlicher Faktor ist auch der Einsatz von Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung, sowohl in der Landwirtschaft als auch im privaten Bereich. Diese treffen oft nicht nur die Schädlinge, sondern alle Insekten. Was bedeutet der Rückgang der Insekten für die Apfelstadt Tönisvorst? Welche Auswirkungen sind zu erwarten? Was kann jeder Einzelne tun, um die Lebensräume für Insekten zu retten? Hermann Diedrich, Vorsitzender des Imkervereins Kempen, wird in seinem Impulsvortrag Hintergründe und Ursachen zum Insektensterben vorstellen, die wichtige Rolle der Bienen als Bestäuber erläutern und Empfehlungen geben zum Schutz der heimischen Insektenvielfalt. Reimer Martens, Naturschutzbund Tönisvorst. Reimer Martens, Leiter der Naturschutzbund (Nabu) Ortsgruppe Tönisvorst und Naturschutzwächter des Kreises Viersen, wird über aktuelle Projekte des Nabu berichten, etwa eine angedachte Wildblumenwiese am Wasserturm. „Der Schutz der Insekten ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Apfelstadt Tönisvorst“, so Meral Thoms, umweltpolitische Sprecherin des Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen Tönisvorst. Meral Thoms Hermann Diedrich betont: „Der Imker von heute versteht sich als Anwalt für die Verbesserung der Nahrungs- und Entwicklungsbedingungen der vielfach bedrohten Wildbienen, Hummeln, Solitärwespen, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Wer könnte prädestinierter sein als der Imker, sich der Bestäubungsgesellschafter anzunehmen?“