Auf Vorschlag der GRÜNEN Beschlossen: Test von Zusatzschildern für Verkehrsberuhigte Bereiche

Viele Wohngebiete in Tönisvorst sind Verkehrsberuhigte Bereiche – und unserer Meinung nach könnten es noch viel mehr sein.

Solche Bereiche sind mit einem Verkehrsschild gekennzeichnet, auf dem angedeutet wird, dass ab hier mit Fußgänger:innen und spielenden Kindern zu rechnen ist. Tatsächlich gibt es dort keine Trennung mehr zwischen Bürgersteig und Fahrbahn. Kinder dürfen überall spielen, wer zu Fuß geht hat „Vorfahrt“. Damit das gefahrlos möglich ist, gilt hier Schritttempo, das sind nach entsprechenden Urteilen 7-9 km/h. Außerdem darf man sein Auto nur auf markierten Parkplätzen abstellen und nicht, wie sonst, überall am Straßenrand, wo es nicht ausdrücklich verboten ist.

Das ist für alle Anwohner:innen eine tolle Sache. Das Fahrgeräusch von Autos in der Sadt wird heutzutage zum größten Teil von den Reifen verursacht, und die hört man erst ab 20 km/h. Es ist in solchen Bereichen also leiser und stressfreier.

Theoretisch.

Verkehrsschild "Verkehrsberuhigter Bereich"
Verkehrsschild „Verkehrsberuhigter Bereich“

In der Praxis werden immer wieder Beschwerden von Bürger:innen in den städtischen Ausschüssen beraten. Beispielsweise wird die Verkehrsberuhigte Zone in der Vorster Innenstadt als Abkürzung benutzt, was naturgemäß eben nicht in Schrittgeschwindigkeit erfolgt. Oder, weil im Umfeld der Vorster Turnhallen bei Sportveranstaltungen so viele ortsunkundige Besucher:innen falsch und behindend parken, dass manchmal kein Rettungswagen mehr durch käme. Aber auch manche Anwohner:innen verdrängen im Laufe der Zeit, was das blaue Schild eigentlich bedeutet.

Andere Gemeinden haben gute Erfahrungen mit Zusatzschildern gemacht, auf denen an die Regeln nach der Straßenverkehrsordnung erinnert wird. Die Schilder heben zudem das große blaue Schild hervor, denn – zugegeben – es ist einfach leichter zu übersehen als ein roter Kreis auf weißem Grund, in dem z.B. ein Tempolimit steht.

Deshalb haben wir GRÜNE vorgeschlagen, an drei Orten in Vorst auszuprobieren, ob Zusatzschilder mit Hinweisen wie „Ab hier gilt laut StVO: Schritttempo, Parken nur auf markierten Plätzen, Fußgänger haben Vorrang!“ die Situation verbessern.

Die Orte sollten das Wohngebiet an der Gerkes Wiese und die beiden Einfahrten in die Innenstadt an Kuhstraße und Seulenstraße sein.

Heute wurde unser Vorschlag in der Sitzung des Ausschusses für Verkehr, Ordnung und Sicherheit beraten. Die Verwaltung hatte eine sehr detaillierte und gute Vorlage für die Vorgehensweise erarbeitet, die Ihr hier einsehen könnt.
An den drei von uns vorgeschlagenen Stellen wird ein entsprechendes Schild angebracht und mit einem Tempomessgerät vorher und nachher geprüft, ob es eine Veränderung gibt. Das ist nicht teuer, das Messgerät ist ja vorhanden und solche Schilder werden pro Stück um die 100€ kosten.

Und gerade eben hat der Ausschuss beschlossen, diese Testinstallationen durchzuführen. Zwar zur Kosteneinsparung erstmal nur mit einem Schild, das dann an den verschiedenen Stellen getestet wird, aber auch das ist ein gangbarer Weg.

Wenn die Schilder wirken, will die Verwaltung ab nächstem Jahr Mittel einplanen, um sukzessive alle Verkehrsberuhigten Bereiche mit solchen zusätzlichen Hinweisen auszustatten.