Von Alena Cox
In der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1938 wurden im Deutschen Reich zahlreiche jüdische Wohnung, Geschäfte und Synagogen zerstört. Menschen jüdischen Glaubens wurden misshandelt und getötet. Jüd*innen wurden von der Polizei festgenommen und in Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen gebracht. Diese Gewaltexzesse, die sich über das gesamte Deutsche Reiche erstreckten, waren ein Höhepunkt der sich immer weiter steigernden Gewalt gegen jüdische Menschen während des Nationalsozialismus.
Goebbels hatte diese Gewalt in München mit der Aufforderung, „Die Juden […] sollen einmal den Volkszorn zu verspüren bekommen.“ losgetreten. Die Pogrome gingen von der NSDAP-Führungsriege aus, die die NSDAP-Ortsgruppen, SA- und SS-Männer im gesamten Deutschen Reich aufforderten Goebbels Worten Folge zu leisten. Dies kann kaum Volkszorn genannt werden, denn der größte Teil der Gewalt ging von Mitgliedern der nationalsozialistischer Vereinigungen aus.
Die NSDAP-Führung sorgte auch dafür, dass jüdische Menschen keine Hilfe erwarten konnten. Es erfolgte eine Anweisung an die Polizei nur dann einzuschreiten, wenn Eigentum nicht-jüdischer deutscher Bürger*innen zerstört würde. So standen die jüdischen Menschen den Gewaltausschreitungen, Misshandlungen, Diebstählen und der teilweisen Vernichtung ihrer Existenzgrundlage durch die Zerstörung von Wohnungen und Ladenlokalen hilflos gegenüber.
Zu den mindestens 7.500 zerstörten jüdischen Geschäften, 1.406 Synagogen und 177 Wohnhäusern sowie den während der Pogrome oder in deren Folge verstorbenen und ermordeten ungefähr 2.500 jüdischen Menschen gehörten auch Gebäude und Menschen in Tönisvorst. Gleicherweise wurden Jüd*innen hier deportiert, ermordet und misshandelt, Ladenlokale zerstört und Wohnungen geplündert. Auch deshalb ist es wichtig, in dieser Nacht den Opfern zu gedenken.
Wir unterstützen daher die Initiative des Tönisvorster Michael-Ende-Gymnasiums und der Rupert-Neudeck-Gesamtschule, am 9.11., mit einem Lichterzug den Opfern und Verbrechen der Reichspogromnacht zu gedenken. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 20 Uhr am Hauptportal der katholischen Kirche St. Cornelius.
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